Angst vor der Zukunft: So finde ich Zuversicht und Energie

Eine junge Frau fragte kürzlich auf Facebook um Rat: Sie machte sich Sorgen um ihre Zukunft, litt unter Alpträumen und hatte immer weniger Spaß am Leben. Die Vorstellung, berufsunfähig zu werden, raubte ihr ihre innere Ruhe. Nach ihrer Meinung hatte sie allen Grund zur Sorge, weil sie in Psychotherapie war und keine Möglichkeit zur Versicherung vor Arbeitsunfähigkeit hatte. Wenn du dir auch Sorgen vor der Zukunft machst, hilft dir vielleicht einer der folgenden Vorschläge, die ich ihr gemacht habe.

Tipp 1: Stell dir das Glück vor

Stell dir vor, wie dein Leben sein soll. Wie du es haben willst. Anstatt dir das Horrorszenario vorzustellen. Dann stell dir vor, was du tun würdest, wie du dich verhältst, wie du dich fühlst, wie es aussieht, schmeckt, riecht, wenn alles so ist, wie du es haben willst. Mal dir dein Traumleben so bildhaft aus, wie nur möglich.

Dann schau, was dir im Weg steht und wie du es lösen kannst. Lauf mit dieser Frage nach der Lösung durchs Leben und sammle die Antworten über einen Zeitraum von ein paar Wochen hinweg. Lauf mit der Frage „schwanger“. Denke in Lösungen, anstatt dich auf Probleme einzuschießen.

Dann mach den Plan und verfolge ihn auf dem Weg hin zu deinem Traumleben.

Mach das alles schriftlich! Schreib dein Traumleben auf, schreib die Probleme auf, schreib den Plan auf.

Wenn du Probleme findest, die dir Stress machen, dann beherzige den folgenden Tipp oder mach The Work dazu. Schreib auf, was du nicht kannst oder wovor du dir Sorgen machst und dann arbeite mit diesen Sorgen.

Es geht bei diesem Tipp darum, Angst zu ersetzen mit einem bewusst gewählten Ziel. Worauf du dich konzentrierst im Leben, das wächst und gedeiht. Das gilt fürs Negative wie fürs Positive. Wenn du das Schöne, das Gute immer im Kopf trägst, fällt dir das Schöne und Gute auch mehr in deinem Leben auf und du läufst automatisch eher auf das Schöne und Gute zu.

Tipp 2: Mach eine Liste nach der Methode von Willis Carrier

1. Was ist das Schlimmste, das passieren könnte?
2. Stell dir diesen Worst-Case vor und akzeptiere ihn. Stell dir vor, er ist eingetreten und schau dann zum Beispiel, was du dann tun könntest. Oder, was dann passieren würde. Und was würde dann passieren? Was steht ganz am Ende? Wenn du nichts mehr tun kannst, dann sieh das: dass du nichts mehr tun kannst. Warum sorgen, wenn du nichts mehr tun kannst, im schlimmsten Fall? Und warum sorgen, wenn du durchaus etwas tun kannst? Egal, was es ist, stell dir vor, wie das Schlimmste passiert und du es akzeptierst.
3. Schreib auf, was du tun kannst, um deine Lage zu verbessern.

Dazu fällt mir gerade dieses Video als großartige Inspiration ein:

Tipp 3: Mach dir bewusst, wofür du dankbar bist

Schreib jeden Abend mindestens fünf konkrete Dinge auf, für die du heute dankbar bist. Fühl dann intensiv jeweils das Gefühl, das dabei entsteht. Fühle bewusst die Dinge, für die du dankbar bist. Das hilft dir, deine Konzentration auf das Gute, die Fülle, das Schöne in deinem Leben zu richten.

Versetz dich bewusst in Stimmung. Sag dir innerlich auf, wofür du dankbar bist. „Danke, dass ich mich selbst so wertschätze und mir deshalb diese Sorgen mache, um mein Leben zu gut wie möglich zu machen!“

Tipp 4: Gib einem Freund einen Tipp und befolge ihn dann selbst

Was würdest du einer Freundin, einem Freund raten, der in deiner Situation ist und dich um Rat fragt? Gib dir selbst diese Tipps und befolge sie. Dadurch nimmst du einen Moment abstand von dem ganzen „Ja, aber“ und Bedenken und gibst dir selber den Rat, der wirklich wahr für dich ist.

Tipp 5: Nimm die Handlung vorweg. Tu so, als ob!

Wenn du traurig bist, setz das dickste Lächeln auf und nimm eine gerade, aufrechte, stolze Haltung ein. Nach ca. fünf Minuten hebt sich deine Stimmung. Und jetzt eine Frage, wenn dir diese Übung hilft: Warum solltest du jemals wieder aufhören zu lächeln? Ich achte so oft wie möglich darauf, dass ich eine gerade Haltung habe und lächle. Je mieser es mir geht, desto mehr steuere ich gegen.

Du kannst auch andere Handlungen vorwegnehmen: Tu so, als würde dir deine Arbeit Spaß machen, wenn sie dir keinen Spaß macht. Tu so, als wärst du gesund, wenn du krank bist (natürlich nur so weit, wie dein Körper das gerade verkraftet. Mach zum Beispiel bloß keinen Sport, wenn du erkältet bist!)

Tipp 6: Bring Spaß in das, was du tust. Egal, was es ist!

Mach monotone Arbeit zu einem Wettstreit, setz dir Ziele, die du dabei erreichen willst. Wenn dein Job ist, Stifte zu spitzen, dann nimm dir ein Tagesziel vor, nimm dir vor, den Weltrekord im Stiftespitzen aufzustellen. Sei kreativ und mach deine Arbeit zu einem Spiel! Das macht auch mit Kollegen Spaß und kann Stimmung ins Team bringen.

Tu alltägliche Dinge wie Abwaschen, Treppen Steigen, Türen Öffnen usw. so, als wäre es das Schönste, Wichtigste, Interessanteste in deinem Leben. Dadurch bringst du Fülle in dein Leben und siehst, wie kostbar jeder Moment ist; vielleicht merkst du dann dabei: voller Angst in die Zukunft zu blicken, lohnt sich nicht.

Denn das Jetzt macht uns keine Angst, sondern immer nur die Vorstellung, was in Zukunft passieren wird.

Tipp 7: Mach Sport.

Geh zum Beispiel einmal pro Tag joggen. Steiger das langsam, falls du nicht in Form bist. Wenn du nicht mehr kannst, gehe schnell, und lauf weiter, wenn du wieder kannst. Mach Krafttraining, Liegestütze, Sit-ups, was auch immer du magst. Mach dich körperlich so stark und fit, wie du kannst.

Sport beruhigt die Gedanken und macht einen klaren Kopf.

Tipp 8: Schreib ein Erfolgsjournal.

Jeden Tag schreibst du in ein extra dafür angelegtes Ringbuch oder einen Block ein paar Sätze, was dir heute gut gelungen ist. Welche Erfolge kannst du heute feiern? Spüre diese Erfolge dann noch einmal bewusst, während du sie aufschreibst.

Beispiele von mir:

„Ich bin mit dem Rad zur Arbeit gefahren“
„Ich habe mir etwas gekocht“
„Ich habe einen Text geschrieben“
„Ich habe mich um unseren Hund liebevoll gekümmert“
„Ich habe offen und ehrlich vor meiner Familie gesprochen beim Essen“

Das hilft dir, deine Konzentration auf das Gute und Erfolgreiche in deinem Leben zu richten. Du lernst deine Stärken besser kennen und gewinnst Selbstvertrauen.

Schau auch während du dein Leben lebst, was du gerade erfolgreich machst. Kleinigkeiten sind willkommen: ich habe erfolgreich einen Kaffee gemacht. Ich habe erfolgreich mit meinem Chef gesprochen. Uuuuh, ich habe die Tür gerade ganz schön elegant aufgemacht. 😉

Spezial-Tipp:

Was mir am meisten hilft, ist die bewusste Überprüfung meiner Überzeugungen und Gedanken mit der Technik zur Selbstbefragung „The Work“ von Byron Katie. Mit dieser Technik kann aus meiner Erfahrung nicht jeder etwas anfangen. Wer aber seine Ängste wirklich überwinden möchte und bereits viel ausprobiert hat, wird Gefallen daran finden. Es ist die wirksamste Art und Weise die ich kenne, seinen Ängsten und Problemen zu begegnen. Vorausgesetzt, du machst die Übung auch wirklich konzentriert und befolgst die einfachen Anleitungen dafür.

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