Wie du Begeisterung lernst und Dinge voller positiver Überzeugung tust

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Ich hatte einen Traum. Ich wollte Journalist werden. Und nach anderthalb Jahren Anstellung wollte ich selbstständig werden.

Ich war enthusiastisch, getrieben, begeistert! Ich dachte nicht darüber nach, warum ich es tat, sondern es war wie atmen für mich. Es war das, was ich wollte und tun musste. Zu schreiben und vor allem eine Firma aufzubauen gab mir mehr Energie, als es mich kostete.

Aber nach etwas Zeit, wo Geld verdienen und wirtschaftlicher Erfolg immer wichtiger für mich wurden, hatte ich meine Begeisterung verloren.

Vernunft war eingekehrt in meiner Firma, so auch in mir und ich machte mir Gedanken darüber, wie ich den nächsten großen Kunden an Land ziehen konnte. Ich starrte auf mein Bankkonto, anstatt dahin zu schwelgen, welche kreativen Großtaten ich und meine Kollegen noch verbringen würden.

Ich hatte vergessen, warum ich das alles machte. Ich war nicht mehr begeistert, sondern gierig.

 Eine der wichtigsten Fragen meines Lebens ist: Warum tue ich das, was ich tue? 

Wenn Du es eilig hast:

Ich empfehle dir das Buch Frag immer erst: Warum von Simon Sinek. Es macht klar, warum es so wichtig ist, bei den großen und kleinen Dingen im Leben zu fragen: Warum mache ich das? Es ist für Unternehmen geschrieben, ist in meinen Augen aber auch wertvoll für jeden, der Begeisterung lernen will – in jedem Bereich des Lebens.

Was ist mir wichtig, woran glaube ich? Wenn du dir das beantwortest, veränderst du, wie du Dinge tust – nämlich mit mehr Begeisterung und Energie. Und du inspirierst automatisch auch andere. Du machst die Welt zu einem besseren Ort. Und du weißt in mehr Situationen intuitiv, was zu tun ist.

Autor Simon Sinek zeigt in seinem Buch, dass viele (wenn nicht alle) der wirklich großen Persönlichkeiten unserer Zeit immer ein klares Warum vor ihre Entscheidungen gestellt haben. Und so andere Menschen bewegt haben, die an die selben Dinge glaubten. Die an ihr Warum glaubten.

Gidon Wagner

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Hi, ich bin Gidon – Journalist und Buchautor. Ich beschäftige mich nun seit über 10 Jahren damit, was Menschen glücklich macht.

Mein Weg zu meinem WARUM

Ich hatte alles vergessen. Warum ich die Wochenenden durcharbeitete. Warum ich unaufhörlich an meine Arbeit dachte. Warum ich mein Leben zu großen Teilen meinem Beruf gewidmet und auf viele Dinge bis dato verzichtet hatte, die für andere Menschen in ihren jungen Zwanzigern ganz normal waren.

Das alles wusste ich nicht mehr. Ich hatte es vergessen. Ganz gleich, wie groß der wirtschaftliche Erfolg zu sein schien, ich war nicht mehr glücklich, ich war nicht mehr erfüllt, ich war nicht mehr begeistert. Und so verging auch jeder Erfolg schnell wieder, weil mich zunehmend die Kraft verließ.

Wenn man die richtigen Dinge tut, aber dabei trotzdem keine Freude empfindet

Ich suchte krampfhaft nach etwas, das mich erfüllen würde. Mit dem Ergebnis, dass ich immer neue Ideen versuchte zu verwirklichen – Projekte, Firmen, neue Zeitpläne und Arbeitsweisen und Mottos. Aber mit allem hörte ich nach kurzer Zeit erschöpft wieder auf, weil ich mich entweder daran verausgabte oder das Interesse verlor.

Unbegrenzte Energie kommt nur, wenn ich weiß, warum ich es tue. Wenn ich meinem Gefühl folge.

Früher war mir nie die Puste ausgegangen, zumindest nicht für lange Zeit. Ich schien unbegrenzt viel Kraft zu haben für meine Visionen, Ideen und Projekte. Ich sang zum Beispiel zur Schulzeit in zwei Bands, arbeitete an zwei ehrenamtlichen Projekten als leitender Redakteur und erledigte die Sache mit der Schule nebenbei –  wenn auch mehr schlecht als recht.

Nach der Schule fand ich schnell einen Weg ins Berufsleben und je mehr ich unternahm, desto mehr Energie schien ich zu haben. Ich machte begeistert und freiwillig Überstunden, ich lebte meinen Traum, als Journalist zu arbeiten. Weil ich begeistert war von dem, was ich tat. Ich brannte und vermochte es, andere mit dieser Flamme anzustecken.

Ein paar Jahre später war ich bestenfalls noch ein glimmendes Streichholz, das rauchend und stinkend seinem Schicksal als ausgebranntes Etwas entgegen blickte. Ich vermochte niemand mehr mit meiner Begeisterung anzustecken, ich rang selbst jeden Tag um Kraft für den nächsten Schritt.

Das Leben hilft dir immer – wenn du es lässt

Aber es gab eindeutige Zeichen, was mich aus diesem Labyrinth der Sinnlosigkeit retten könnte. Es gab nämlich, in all der trostlosen Vor-Mich-Hin-Arbeiterei auch Momente, wo ich meine alte Begeisterung wiederfand und sie wieder spürte! Das waren die Momente, wo ich etwas tat, dass anderen vermeintlich gefallen würde.

Wo ich an etwas arbeitete, um anderen damit zu helfen, Ihnen einen Nutzen zu geben oder Freude zu machen. Wo ich mir Gedanken darüber machte, was ich mit meinen Begabungen für andere tun könnte.

Ich nannte das trocken Orientierung nach Zielgruppen, und ich dachte, ein besonders schlauer Marketer zu sein, der verstanden hatte, wie Texte zu schreiben sind.

Anstatt Texte zu schreiben, die nur mir gefallen, ging es mir darum, herauszufinden was meinen Lesern gefallen würde.

Aber dieses Interesse an meinem Publikum war viel mehr als das Ergebnis von Erfahrungen im Marketing. Es entpuppte sich einige Jahre später – nach weiteren gefühlt unendlich vielen Monaten der blutleeren und uninspirierten Alltagsquälerei – als meine eigentliche, große Motivation!

Ich liebe es, Dinge zu tun, die Menschen lieben.

In diesem Fall, wo ich Texter bin, begeistern mich Texte, die andere lieben, und lassen mich mitten in der Nacht aufwachen und Notizen in meinem Smartphone machen. Wenn dich dieser Text inspiriert und begeistert, dann habe ich mein Ziel erreicht. Wenn nicht, werde ich daraus lernen und das nächste Mal etwas Neues ausprobieren.

Texte, die ich und andere Menschen lieben, geben mir ein Gefühl der Verbundenheit und dass ich etwas Wichtiges und Richtiges tue.

Aber es ist noch mehr, ich spüre beim Schreiben für andere mich selbst und konzentriere mich nicht mehr auf meine so genannten Probleme. Ich werde zu jemandem, der anderen dienen will und dadurch seine höchste Vision von sich selbst lebt.

Das fühlt sich einfach besser an als bloß die Geldscheine zu zählen, das ist mehr als Anerkennung zu bekommen, das ist wahre Erfüllung und LEBEN für mich.

Das WARUM und Begeisterung wiederfinden – wie es bei mir geklappt hat

Ich musste einiges dafür tun, um dieses WARUM für mich wiederzufinden. Aber das eigene WARUM zu finden, ist für mich der einzige Weg, Begeisterung zu lernen.

Wenn du Begeisterungsfähigkeit lernen möchtest, empfehle ich dir, achtsamer dafür zu werden, was dich bewegt. Was löst in dir ein großartiges Gefühl aus? Was bringt dein Herz zum Singen? Du tust die Dinge anders und mit mir Begeisterung, wenn du dein WARUM findest.

Kann ich sicher wissen, dass mir … wichtig ist?

Mir hat es zum Beispiel geholfen, meine Motive zu hinterfragen, warum ich arbeite. Ich habe mir mit der Meditation und Frage-Technik The Work zum Beispiel angesehen, ob es wahr ist, dass ich reich werden will. Ich will reich werden – ist das wirklich wahr? Um jeden Preis? Wer wäre ich ohne den Gedanken, dass ich reich werden will? Dass ich noch nicht reich bin?

Und ich habe zu guter Letzt ein Buch gelesen, dass ich dir an dieser Stelle ans Herz legen will: Frag immer erst: warum (Link).

Es ist, glaube ich, für Unternehmer geschrieben. Aber ich meine, dass es für jeden eine Bereicherung sein kann, der das Gefühl hat, unter seinen Möglichkeiten zu leben. Es hilft herauszufinden, was dich antreibt, inspiriert und begeistert.

 Wer sich auf das eigene WARUM eine klare Antwort gibt, findet Begeisterung und tut die richtigen Dinge mit mehr Energie und Freude. 

 

Erinnern, was dich begeistert

Herauszufinden, warum ich tue was ich tue, ist eine Entdeckungsreise, ein Erinnern. Man denkt sich dabei nichts aus. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Es gibt nicht die perfekte Antwort. Es gibt nur DEINE Antwort.

Mein Motiv – Dinge tun, die andere lieben, die ihnen weiterhelfen und sie begeistern – fand ich durch einen genauen Blick und indem ich mich erinnert habe an Zeiten, wo ich frisch inspiriert war.

Ich fragte mich immer wieder: Warum mache ich das eigentlich alles? Meine Firma? Diesen Blog? Warum habe ich diesen Weg eingeschlagen?

Frag dich nach deinem Warum. Dann sei dann still und höre dir selbst zu.

Entscheidende Aha-Momente bekam ich, als ich nicht angestrengt nachdachte. Während ich das Buch als Hörbuch hörte und den rasen mähte. Als ich Mittagspause auf meiner Büro-Couch machte.

Laufe mit der Frage einige Zeit schwanger, was dich begeistert. Warum tue ich, was ich tue? Was liebe ich? Was gibt mir ein gutes Gefühl, was erfüllt mich?

Meistens weiß man das in der Jugend besser als im späteren Erwachsenen-Leben, ein Blick auf deine jungen oder besonders jungen Jahre kann sich also lohnen.

Ich MAG viel. Zum Beispiel Fotos von der Natur zu machen. Aber wirklich begeistert bin ich davon, sie für ein Publikum zu machen und wenn sie den Zuschauer begeistern. Dann würde ich von Liebe sprechen. Sie auch für andere Menschen zu machen. Das ist der Unterschied zwischen dem eigenen WARUM und zwischen nur einer von vielen Leidenschaften, Vorlieben und Hobbys.

Beobachte die Bilder in deiner Vorstellung, die dir ein gutes Gefühl geben

Ich erinnerte mich zum Beispiel immer an ein Bild, das ich vor Augen hatte, als ich mich selbstständig gemacht habe. Ich stellte mir vor, wie ich mit anderen kreativen Menschen vor einem Haus stehe, das eigens für meine Firma gebaut wurde, und wir haben etwas Großes vollbracht. Hier glüt die Luft vor Kreativität und wir erschaffen Dinge, die wir und andere Menschen lieben. Kunst, die einen Zweck erfüllt, die andere Menschen bereichert und ihnen weiterhilft.

Ein zweites Bild, dass mir gezeigt hat, was mich antreibt:

Ich sah mich immer als Musiker auf der Bühne vor einem riesigen, völlig begeistert jubelnden Publikum. Ich glaube nicht, dass es unbedingt mein Weg ist, als Musiker erfolgreich zu sein. Dafür habe ich zu viele andere Interessen. Die Begeisterung des Publikums selbst bewegt mich. Die Begeisterung begeistert mich, gibt mir unendlich viel Energie.

Etwas zu tun, das diese vielen Menschen lieben; das macht mich an, das ist für mich ein Ansporn, etwas Großartiges zu schaffen, dass ich natürlich auch selbst liebe.

Du willst Begeisterung lernen? Finde heraus, warum du die Dinge tust. Woran glaubst du?

Ich brauche keinen „Sinn des Lebens“, um begeistert zu sein

Dieses WARUM ist nicht zu verwechseln mit dem Sinn des Lebens oder dem einen großen Ziel, das man sich setzt. Diese Sinne und Ziele waren für mich immer austauschbar.

 Ich lebe nur hier und jetzt und das Leben lässt sich nicht in ein Korsett pressen. 

Ich weiß: Sogar mein WARUM – Dinge zu tun, die Menschen lieben – könnte sich morgen ändern. Ich glaube nicht an Bestimmung über den jetzigen Moment hinaus. Ich stelle mir also immer wieder die Frage: Warum tue ich das? Das empfiehlt auch Autor Simon Sinek. Immer mit dieser Frage zu starten. Es geht um keine Ideologie, sondern immer um eine Momentaufnahme: Was ist mir jetzt wichtig, woran glaube ich jetzt, was fühlt sich jetzt gut an?

Und irgendwie ist das Leben selbst schon Grund genug, begeistert zu sein. Aber es gibt auch Dinge, die aus diesem einzigen großen Wunder und Abenteuer herausstechen. Die uns besonders begeistern, weil sie unserer persönlichen Begabung und Natur entsprechen.

Bei mir ist es – bis heute – die Kreativität und damit etwas Gutes und Dienliches in die Welt zu setzen. Ich bin mir sicher, dass ich deswegen auch so viele Fehler machen durfte – um daraus zu lernen und davon erzählen zu können. Um etwas zu schaffen, dass andere vielleicht in ähnlichen Situationen ins glückliche Leben zurück begleitet.

Danke für das tolle Foto an Anemone123, das ich für den Titel dieses Beitrags ausgewählt habe. Gefunden auf: https://pixabay.com/de/sinn-nachdenken-auszeit-entspannung-3277815/

Hier geht’s zur Buchempfehlung: Frag immer erst: Warum.

4 Kommentare
  1. Sabine Brunke-Reubold
    Sabine Brunke-Reubold sagte:

    Hallo Gidon,
    herzlichen Dank, dass du mich daran teilhaben lässt, wie du wieder zu deiner Begeisterung gefunden hast. Ich fand deinen Text sehr inspirierend.
    Das schöne ist: es ist nicht nur für einen selbst, sondern auch für das Umfeld toll, wenn ein Mensch begeistert ist, von dem, was er tut.
    Herzliche Grüße
    Sabine

    Antworten

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