Corona-Frieden

Ich bin zu weit gegangen und entschuldige mich dafür. Mit meinen Äußerungen habe ich mich gegen das gestellt, was viele hier für richtig und wahr halten und ich sehe ein, dass das nicht der richtige Weg ist. Ich habe sogar einige Kontakte verloren, die nun vermutlich in mir etwas sehen, was ich früher vorwurfsvoll in anderen Mensch gesehen hab. 

Ich respektiere das, weil ich verstehe, dass jeder hier das Richtige tun, das Richtige sagen und das Richtige denken will. 

Erst hatte ich Angst vor dem Virus, dann bekam ich Angst vor der Impfung, jetzt habe ich Angst davor was passiert, wenn ich weiterhin auf Kriegsfuß mit meinen Mitmenschen und meiner Umwelt stehe. Wenn ich anderen vorschreiben will, was sie denken und tun sollen – und ich halte diesen Konflikt nicht mehr aus. 

Ich werde mich niemals als Geimpfter, als Ungeimpfter, als Impfgegner oder als Impfbefürworter sehen, denn ich verstehe von diesen Sachen nichts. Was ich verstehe, ist, dass ich diesen Konflikt nur in mir lösen kann und dass ich mich mit meinen persönlichen Ängsten beschäftigen muss und will. Weil ich sonst die nächsten Jahre nicht überstehen werde, ich werde verrückt werde und ich werde daran zerbrechen. An der Vorstellung, dass alle um mich herum mich nicht verstehen. Die Vorstellung, diese Überzeugung ist nichts neues, sie schwelt schon lange Zeit in mir, jetzt kommt sie zu Zum Vorschein und ich kann sie nicht mehr verstecken.

Ich kann mir selbst nichts mehr vormachen. Ich kann die Widersprüche in meinem Leben nicht mehr leugnen, ich kann nicht mehr leugnen, dass ich den Kapitalismus als ein Problem sehe gleichzeitig selbst zum Kapitalisten, zum Unternehmer geworden bin, der nicht selten nur an Geld und Wachstum denkt. Der aber auch immer wieder merkt, wie sehr ihm das Herz aufgeht, wenn er sich mit Menschen verbindet, ihnen hilft, und dass ihr Geld ein Geschenk obendrein ist, das er sehr gerne annimmt. Wie auch die Dankbarkeit.

Ich entschuldige mich bei allen, mit denen ich bewusst oder unbewusst in den letzten zwei Jahren auf Kriegsfuß gelebt habe, und ich bedanke mich insbesondere bei meinem Freund Michael Ellerbeck, dass er, obwohl ich offenbar in seinen Augen im Moment eine Gefahr für die Öffentlichkeit bin, immer noch zu mir steht und mich als ein Freund bezeichnet. Und ich danke allen, die hier auf Facebook oder im echten Leben mir ehrlich ihre Meinung sagen und es trotzdem schaffen, respektvoll mit mir umzugehen – was ich nicht immer schaffe. Ich probiere das auch, nicht für andere, sondern vor allem für mich. Weil ich nicht damit leben kann, ein Mensch zu werden, der andere wegen ihrer Überzeugungen mit Füßen tritt.

Ich will in Zukunft hier nur noch Positives schreiben und damit einen Beitrag dazu leisten, dass wir uns alle wieder besser fühlen. Vielleicht tu ich das nur mich, denn wahrscheinlich kann ich wirklich kein bisschen an den Gedanken anderer ändern, wie Einstein es schon wusste, wie es Psychologen wissen, und ich kann nur mich selbst weiter entwickeln.

Mal sehen, wohin mich das führt. Ich schäme mich, dass ich vor lauter Gedanken über Corona, Impfungen und Co. zeitweise aus den Augen verloren habe, dass ich erneut Vater werde – dass mein kleiner Sohn bald in meinen Händen liegt. 

Ich entschuldige mich auch bei so manchem Geschäftspartner, der sich in den letzten Wochen, Monaten oder Jahren über Äußerungen von mir gewundert hat und vielleicht sogar Angst um die eigene Reputation bekommen hat. 

Ich kann für mich sagen, dass es wie eine Sucht ist, mich zu diesen ganzen Geschehnissen in diesen Tagen zu äußern, weil ich immer noch glaube, dass ich etwas verändern muss. Aber ich kann nur etwas in mir verändern – wohin mich das führt, das weiß ich nicht. Ich wünsche euch allen friedliche und frohe Weihnachten und dass ihr es schafft, liebevoll mit Euch und Euren Mitmenschen umzugehen – eine der größten Herausforderungen und Chancen dieser Zeit.

Alles Liebe,

Euer Gidon. 

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