Wie wir uns von Einzelkämpfern zu Teamplayern entwickeln

Wir geben uns Namen und verwechseln dann die Namen mit dem, was wir wirklich sind. Querdenker, Eliten, die Guten, die Schlechten, Herrscher und heimliche Herrscher – wir sind auf der Suche. Wir wollen es richtig machen oder machen das, was wir denken tun zu müssen. Das zu sehen, hilft – bei was auch immer.

Jeder macht es gut, wie er kann

Ich habe so viel nachgedacht, über Euch, über mich, über die Massen und die, die herausragen; was ihr anders tun sollt. Was ihr denken und fühlen sollt. Ich beschwere mich – ich be-SCHWERE mich. Mit dem, was ich von euch will. Mit dem, was ihr von mir nicht wollen sollt. Was weiß ich schon, was für euch gut ist?

Jeder versucht und sucht das Beste – für sich. Und wenn jeder behauptet, er tut das Beste für die anderen, tut er es doch für sich. Für sein Gewissen, sein Bild von sich selbst. Jeder tut sein Bestes. Vielleicht wäre es gut, das öfter zu sehen. Für mich. Für dich auch?

Ich beobachte Probleme, und die meisten kommen davon, dass wir uns gegenseitig sagen, was wir zu tun haben; tun sollten.

Jeder wird so groß. Jeder macht sich dabei klein. Spielt herunter, wie viel Macht er hat. Macht über das eigene Leben! Vor allem die, die behaupten, andere nehmen ihnen etwas weg, nehmen sich diese Macht.

Jeder nimmt sich selbst alles, wenn er im Krieg mit anderen lebt.

Niemand ist reich, der neidisch auf den Reichtum anderer schaut. Niemand hat gute Ideen, der auf die Ideen der anderen wartet.

Und doch sind wir ein Team. Ein Team aus Einzelkämpfern.

Dass wir ein Team sind, sieht man oft nicht, schließlich leben wir ganz anders. Wer ist dieses Wir? Der Kassierer, der Lehrer und der Bankmanager? Nur in unseren Träumen, in Reden von Politikern, auf Werbeplakaten sind wir wirklich ein WIR.

Wir sind eingeteilt und atomisiert in Haushalte, Eigentum, Hecken, Ländergrenzen und dichte Vorhänge. Und vor allem: In den Alltag, wo wir uns sagen: ich muss mich um mich kümmern – und darum, dass der andere so macht, wie ich will. Trotzdem sind wir ein Team. Wir spielen zusammen das Spiel „Wir machen uns die Welt, wie sie uns (nicht) gefällt.“

Wenn ich nicht sehe, der andere tut sein Bestes, bin ich gefangen und kann niemals ein guter Teamplayer werden. Im Team stellen wir uns die Frage: Wie können wir zusammen unser Ziel erreichen? Stattdessen distanzieren wir uns und nennen das Teamplay. Und trotzdem tut jeder sein Bestes.

Niemand ist absichtlich schlechter, als er sein kann.

Das zu sehen, heißt zu vergeben. Es gibt nichts zu vergeben. Es gilt, zu verstehen. Mich um meine Angelegenheiten zu kümmern, ein glücklicher, wenigstens ein zufriedener Mensch zu sein, damit ich anderen eine Hilfe sein kann. Dazu muss ich mich voll auf mich konzentrieren – auf meinen Weg, meine Überzeugungen, und was davon stimmt.

Anstatt andere dafür verantwortlich zu machen, übernehme ich Verantwortung für meine Gefühle. Meine Wut, meine Unzufriedenheit, meine Angst. Wenn ich neu denke, und sehe, jeder tut das, von dem er überzeugt ist – auch ich – dann verlieren meine Gefühle ihre kriegerische Schwere. Dann ist es witzlos, Recht zu haben, Recht haben zu wollen.

Dann verurteile ich nicht mehr – weder mich noch andere.

Dann passiert etwas Großartiges. Ich öffne mich für andere. Für euch.

Ich muss nicht mehr Recht haben.

Ich setze andere nicht mehr ins Unrecht und bin offen dafür, der hundertmillionsten Täuschung meines Lebens aufgesessen zu sein.

Ich bin nicht mehr geblendet von Unverständnis, von Ablehnung anderer – ob Menschheitsretter oder Menschheitsversklaver – am Ende versklavt sich jeder selbst. Und alle tun das, was sie denken, tun zu müssen. Von dem sie denken, es sei das Richtige.

Und helfen wir Opfern mit unserer Abscheu für die Täter? Wir machen alles nur schlimmer. Und auch das soll so sein, bis wir unsere Probleme anderes lösen.

Trotzdem will ich jedem nach meinen Kräften helfen, der von anderen gequält wird

Vielleicht ist für mich das Richtige immer das, was passiert; um daran zu erkennen, was ich wirklich will. Wie ich mein Leben leben will. Wer oder was ich sein will – heute! Ich will hilfreich sein, mir und anderen eine Stütze, ein Segen, eine Inspiration. Dafür braucht es manchmal einen Blick auf gestern. Und noch viel mehr Blicke auf das, wo ich stehe, wo ich jetzt bin, was jetzt ist. Wer ich bin!

Alle schreien nach Liebe.

Liebe ist nur in mir zu haben. Sie ist nicht da draußen.

Wenn alle die Liebe in sich finden, ist sie auch da draußen.

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