Je weniger ich über etwas nachdenke, desto schöner wird es

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Vor lächerlichen zwei Wochen habe ich diesen Blog gestartet. Heute ist ein Tag, an dem mir die Sache über den Kopf wächst – weil ich mir so einen Kopf mache. Je mehr ich über etwas nachdenke, desto komplizierter und problematischer wird es. Eine Erinnerung an mich selbst und alle anderen Nachdenker da draußen.

Gidon Wagner

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Hi, ich bin Gidon – Journalist und Buchautor. Ich beschäftige mich nun seit über 10 Jahren damit, was Menschen glücklich macht.

Dinge können unglaublich kompliziert sein – aber nur, solange sie im Kopf herumspuken. In Wirklichkeit ist nichts kompliziert. Die Natur ist total einfach, deswegen ist sie so genial. Alles funktioniert total reibungslos und ohne Mühe.

Bäume wachsen einfach vor sich hin, genetisch bedingte Prozesse laufen ab, die kein Mensch verstehen konnte; aber kompliziert im Sinne von problematisch ist in der Natur gar nichts.

Wenn ich mir aber zum Ziel nehme, ein bekannter Autor zu werden, trete ich eine Lawine aus Problemen los. Ich muss alles genau durchdenken, muss mich schlau machen, Wettbewerber analysieren, einen Plan machen, im Kopf schon dort  sein und visualisieren, wo ich hin will. Ist unglaublich mühsam, treibt Schweiß, reibt die Nerven auf.

Wenn ich nur noch die Aufmerksamkeit der Leser will, mir genau überlege, wie ich welche Überschrift und welchen Absatz formuliere, um jede Menge Klicks zu bekommen, dann bringe ich nicht mehr die Botschaft rüber, die ich eigentlich wollte. Dann manipuliere ich anstatt zu lieben. Wert zu schaffen. Etwas Gutes, Schönes zu erschaffen. Dann habe ich weniger Freude daran, und schaffe auch für mich keinen echten Wert.

Ich bin auf dem Weg, im besten Fall reich aber unglücklich zu sein. Reich aber total unbefriedigt, weil ich Werte zum Wegwerfen und Vergessen geschaffen habe, nichts, das mich und andere wirklich weiterbringt.

Wie in einer Beziehung, in der früher oder später beide Partner nur noch darüber nachdenken, wie sie vom anderen möglichst viel bekommen können. Und es ist nie genug. Jeden Tag brauche ich mehr vom anderen. Dann verhält man sich wie ein Idiot, wie ein kleines wütendes, verwirrtes Kind.

Während doch am Anfang alles anders und ganz einfach war: Beide waren aufgeregt und glücklich, einfach nur, weil sie mit einander Zeit verbracht haben. Alles war ganz einfach, weil man noch kein Konzept von einer Beziehung im Kopf hatte, wie sie sein soll, was der andere tun soll.

Jede Minute Zeit wirkte kostbar und nicht wie etwas, das man füllen muss. Man dachte vielleicht darüber nach, was man dem anderen schenken könnte, aber nicht, warum er nicht aufgeräumt hat. Man machte das Bett und kaufte Blumen, um dem anderen eine Freude zu machen, nicht um etwas zurück zu bekommen.

Wie lebe ich gut, ohne so viel nachzudenken?

– Ich kann aber jederzeit aufhören, so viel über alles nachzudenken und wieder mehr tun. Zum Beispiel jetzt: Was könnte ich jetzt tun, das mir Freude macht, ohne einen Plan, ohne Grund, ohne Ziel?

– Ich kann einfach anfangen, zu beobachten, was um mich herum passiert, als sähe ich alles zum ersten Mal.

– Ich kann meine Gedanken und ihre Wirkung auf mich genau anschauen und stressvolle Überzeugungen auflösen.

– Ich kann das Leben wieder mehr geschehen lassen, mir vergegenwärtigen, dass DAS, HIER UND JETZT das einzige Leben ist, das ich habe.

Ich kann einen Text schreiben, der mir am Herzen liegt und mit dem ich meine, etwas Wertvolles zu schaffen für alle, die nicht weiterkommen.

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