Wie finde ich innere Ruhe, Zufriedenheit und mehr Zeit für mich? Jetzt!

Was glaubst du noch schaffen zu müssen, um zufrieden zu sein? In diesem Beitrag lernst du, tiefe innere Ruhe, Zufriedenheit und Zeit für dich zu finden. Für dein Leben – jetzt!

Was bemerkst du um dich herum? Was fühlst, hörst, siehst, riechst du gerade? Spürst du dich selbst? Wie ist es, einfach hier zu sein? Einfach DU zu sein? Und wenn du jetzt aufstehst und etwas machst: Wie fühlt sich das an? Was genau ist nötig, um dorthin zu kommen? Wie viele Schritte musst du gehen, um das Zimmer zu verlassen? Wo bist du, während du diese Schritte machst? Nimmst du dir bewusst Zeit für diese Schritte, für den Griff nach dem Wasserglas? Oder muss das alles schnell-schnell gehen, so wie bei mir die meiste Zeit?

Und gibt es etwas, das du vor dir herschiebst? So wie ich meine E-Mail an die Steuerberaterin? Was wäre, wenn du es jetzt einfach tun würdest? Währenddessen könntest du beobachten, was du da tust: Du nimmst dir Zeit. Zeit für jetzt. Zeit für dein Leben. Denn dein Leben ist diese eine Kleinigkeit, die du gerade tust. Kannst du damit zufrieden sein?

Das „große Ziel“ aus den Augen verlieren, um es wieder zu finden

So oft denke ich an mein großes Ziel: endlich alles kaufen können, worauf ich Lust habe. Endlich die perfekte Freundin, den perfekten Freund, Kollegen, Hund, die perfekte Familie, das perfekte Auto, die Erfüllung im Beruf, das schöne Haus, oder einfach komplett befreit von allen Sorgen! Das große Ziel ist so weit weg und so viele Schritte dorthin sind nötig. Je mehr ich darüber nachdenke, desto unglücklicher werde ich. Oder ich werde motiviert, zu rennen, verbittert zu kämpfen, bis mir nach ein paar Jahren die Luft ausgeht.

Ich bin verwirrt

Durch meinen Kopf gehen Sätze wie „Der Weg ist das Ziel“. Ok: Ohmmmm. Aber: Mist. Ich bin immer noch nicht glücklich, obwohl ich doch alles versuche laaaaangsam zu tun. Obwohl ich mich selbst so quäle und aaachtsam bin. Den Moment probiere zu geniieeßen aber jetzt soll endlich mal was passieren!

Alles Scheiße!

Dann lese und höre ich wieder, ich müsse mir mein Ziel vorstellen, ich brauche ein Bild von meinem Ziel, mit dem ich ein Gefühl verbinde. An dieses Bild solle ich mich klammern und dabei mein Leben leben. Um dann das zu erreichen was ich brauche. Aber mein Leben fängt einfach nicht an.

Außer, ich nehme mir endlich Zeit dafür. Das Verrückte daran ist, dass ich ab dann keine Zeit mehr brauche, um Glücklich zu sein.

Nimm dir Zeit für die unglaublich winzigen und wichtigen Kleinigkeiten deines Lebens

Die meiste Zeit lebe ich in der Zukunft und beklage mich über die Gegenwart: So mache ich es, nicht erst seit ein paar Wochen. Nicht erst seit ein paar Monaten oder ein paar Jahren. Seit Jahrzehnten!

Seit Jahrzehnten träume ich von morgen. Von übermorgen. Von den großen Änderungen in meinem Leben. Was will ich damit erreichen? Glück und Zufriedenheit. Aber immer öfter merke ich, dass dieses Glück und diese Zufriedenheit schon da sind: in Momenten, wo ich nirgendwo mehr hin möchte.

Ich kann aber nicht einfach ignorieren, was ich will – oder?

Nein, aber das muss du auch nicht. Du brauchst nur eine Sekunde nehmen, und damit bewusst etwas tun. Noch eine Sekunde. Ach, komm, noch eine! Aus Sekunden werden Minuten – Minuten meines Lebens, für das ich mir nun endlich Zeit nehme. Scheißegal, was ich tue – aber ich nehme mir Zeit dafür – jetzt.

Auf einmal gibt es nichts mehr, womit ich unzufrieden sein könnte, weil mein Leben sich auf diesen einen Punkt konzentriert.

Alles was ich immer wollte, ist in diesen Momenten da. Wenn das Essen in der Mikrowelle vor sich hin piepst und ich mir die fünf Minuten mehr Zeit nehme, um die Spülmaschine in Ruhe auszuräumen. Wird schon nicht kalt und auf blöd stelle ich es einfach noch mal an! 

Und mir geht es gut, wenn ich in dieser Zeit nicht schon wieder drei andere Notizen auf meiner To-do-Liste im Kopf habe.

Meine mentale Liste, die ich durchspiele, während ich die Spülmaschine ausräume und daran denke, dass ich ja noch das Essen aus der Mikrowelle holen will, und es mir (während ich mir einen Film anschaue) möglichst schnell in den Mund stopfen werde. Danach noch ein paar Süßigkeiten, damit ich das Leben in seiner vollen Süße genieße.

Sodbrennen.

Arbeiten.

Sodbrennen.

Schlafen.

Alles von vorne.

 Dieser Kreislauf aus Dauerwerbesendung in meinem Kopf mit dem Titel “So sollte dein Leben eigentlich sein“, der daraus entstehenden Unzufriedenheit und dem hilflosen Suchtverhalten (Essen, Arbeiten, Rauchen, Sex, Trinken, Fernsehen usw.) ist der Grund für meine chronische Unzufriedenheit. 

Okay. Stop.

Ich nehme mir diese Minuten Zeit, und laufe einige Male zwischen Küche und Wohnzimmer hin und her, bringe das Geschirr in der Vitrine unter, ein Stück nach dem anderen.

Und währenddessen fühle ich mich reich und angekommen, währenddessen habe ich nicht mehr das Gefühl, irgendwo hin zu müssen. Ich fühle mich so angekommen, wie ich es mir in meiner Villa am Strand immer vorgestellt habe.

Weil ich mir diese Zeit nehme. JETZT. Und die Zeit bleibt fast stehen.

Und in Wirklichkeit „nehme ich mir mein Leben“. Ich gebe mir mein Leben, indem ich mir hier und jetzt in der Gegenwart die Zeit und die Freiheit nehme, etwas zu tun, das scheinbar eine Kleinigkeit ist. Es ist aber diese unglaublich wichtige Kleinigkeit im Leben, diese eine Kleinigkeit, die zu einem glücklichen Leben gehört. Und es sind unendlich viele kleine Kleinigkeiten. Aber immer nur eine: Die eine Sache, die jetzt passiert.

Denn das große Leben, das große Ziel gibt es nicht!

Das Leben setzt sich aus diesen vielen, vielen, Millionen, Milliarden Kleinigkeiten zusammen, zum Beispiel daraus, in aller Ruhe den Geschirrspüler auszuräumen. In aller Ruhe einen Schritt nach dem anderen zu tun, eins nach dem anderen. Ein Atemzug. Noch einer. Blöd aus dem Fenster zu gucken, den Computer einzuschalten, oder einfach da zu liegen und gar nichts zu tun als zu atmen und in mich reinzuhorchen.

Diese Kleinigkeiten bewusst zu leben und zu genießen, dass ich sie tue – mit einem Gefühl der Freiheit: Dann ist mein Leben ein glückliches und erfülltes Leben. Jetzt. Nicht morgen. Nicht in 50 Jahren. Ich jage nicht nur meinen Vorstellungen hinterher, sondern fülle mein Leben mit einer Million Details, für die ich mir Zeit nehme.

Zufrieden sein geht nur, wenn ich mir für Kleinigkeiten viel Zeit nehme

Diese Millionen Details nehme ich wahr. Ich wertschätze sie und will sie nicht nur schnell hinter mich bringen. Ich kann mich zu einem reichen, wunschlos glücklichen Menschen entwickeln, indem ich einfach nur das tue, was ich in diesem Moment tue. Ich schaue, bin bewusst hier, anstatt an einer Million anderen Orten in meinen Gedanken zu sein.

 Doch die meiste Zeit, an die ich mich erinnere, wenn ich einfach mal schaue und nichts tue, dann starre ich vor mich hin und grüble. Ich schlafe, obwohl ich wach bin.  

Die letzte Zeit mal Bus gefahren? Die meisten Menschen starren vor sich hin.

Wenn du aber anfängst, auf Kleinigkeiten zu achten und dir Zeit für dein Leben zu nehmen, interessierst du dich wieder für alles um dich herum. Und auch für dich, wer immer das ist.

Du schaltest vielleicht, wie ich, den Fernseher aus und beobachtest den Rauch eines kleinen Schornsteins gegenüber, der vom Wind in alle möglichen Formen und Richtungen geweht wird. Ein endloses Spiel zahlloser Figuren. Ein Moment, der mich an meine Kindheit erinnert, als ich noch öfter einfach beobachtet habe und verspielt die Welt mit meinem Blick durchdrungen habe.

Als ich dieses Spiel beobachte, nehme ich das Handy zur Hand und tippe diesen Text weiter. Ich richte meinen Blick wieder auf den Kamin gegenüber: der Rauch ist verschwunden.

Das größte Glück steckt im kleinsten Detail

Bin ich einfach,

Bin ich frei,

Im kleinsten Detail,

Im wenigsten Besonderen,

Steckt das größte Geschenk:

Zu staunen, zu sein.

Dieses Gedicht habe ich in einer hellen Minute während einer sehr dunklen Zeit geschrieben, in der ich keinen Sinn mehr im Leben sah. Damals hatte ich die Meditation von Douglas Harding kennengelernt: Der „Mann ohne Kopf“. Mehr dazu liest du in meinem Buch „Dich finden, dich lieben, dir vertrauen“.

Bild: David-Karich

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