Warum das Leben lebenswert ist – auch wenn du gerade nicht weißt, warum

Du willst wissen, warum ich weiter existiere? Du suchst Gründe, warum das Leben lebenswert ist?

Ich könnte dir sagen, dass es wichtige Menschen in meinem Leben gibt und dass ich sie nicht allein lassen will.

Aber ist das ein Grund, sind wir deswegen zur Welt gekommen?

Gängige Gründe, warum das Leben lebenswert ist – und meine Antwort darauf

Ich könnte dir sagen, dass ich Angst habe etwas zu verpassen. Würde dir gerne sagen, dass ich ein hoffnungsloser Optimist bin und glaube, dass mein Leben bald aufgeht, dass alles gut wird.

Das gibt Kraft – aber hat seine Grenzen, wenn nichts mehr funktioniert und alles schiefgeht.

Ich könnte dir versichern, meinen Pessimismus abgelegt zu haben, meinen Fatalismus und andauernde, quälende Ängste einfach vergessen habe.

Das mach mein Leben etwas leichter – aber reicht das als Grund, jeden Morgen aufzustehen?

Ein Grund könnte sein, jeden Tag neues lernen und entdecken zu dürfen. Dass ich immer öfter innere Ruhe empfinde.

Aber reicht das, um weiterzumachen?

Ich könnte Dir sagen, mein Grund ist, dass ich etwas Gutes tun kann, Menschen helfen, ihnen eine Inspiration sein kann.

Ist das nicht ein Grund zum Weiterleben?

Nicht zuletzt könnte ich dir sagen, es für meine Tochter zu tun, und für mein ungeborenes Kind. Für meine Familie, die ich nicht alleine lassen möchte.

Aber soll das mein Leben sein? Oder ist da mehr für mich drin?

Hey, ich könnte dir erzählen, dass ich mich liebe, auch wenn ich mich oft nicht mag. Ich bin mir meistens ein Freund. Hatte meine Krisen. Jeden Tag geht’s bergauf.

Aber das ist nicht genug, um ewig weiterzukämpfen.

Kein Grund in Sicht – kein Problem!

Ich habe verzweifelt nach Gründen gesucht, das Leben ohne Vorbehalt zu lieben. Apathisch saß ich vor meinem Computer, kaum fähig auch nur ein Wort einzugeben, und habe mir gewünscht, auf Google könnte ich auch einen Grund, eine Motivation fürs Leben finden.

Ich saß da, leer. Immer wieder fiel mir etwas ein. Aber jede Idee war wie Sand zwischen meinen Fingern – und wenn sie noch so edel klang. Jahrelang, fast ein Jahrzehnt habe ich für meine Ziele gelebt. Und dann löste ich meinen Klammergriff von diesen Zielen, vom Reichtum, vom Firmen-Imperium. Weil mir die Kraft ausging. Weil ich den Sinn nicht mehr sah.

Das ist jetzt fünf Jahre her. Was hat mich dazu gebracht, trotzdem weiterzumachen?

Klar, es gibt Dinge, die ich besonders gut kann – schreiben, kreativ sein, Dinge aufbauen, ganze Unternehmen. Und es gibt die großen Freuden in meinem Leben – frei, kreativ, mit Gleichgesinnten etwas erschaffen. Anderen eine Hilfe sein mit meiner Kreativität. Vielleicht ist das meine Berufung. Aber ist das ein Grund, mich nicht umzubringen?

Wenn ich unglücklich bin, hilft das alles nichts. Jeder Grund, all diese edlen, schönen Worte klingen wie tausende zuvor, bedeutungslos. Aber nur, wenn ich sie infrage stelle. Wenn ich fieberhaft nach einem Grund suche fürs Leben.

Wir brauchen keinen Grund für das Leben – wir brauchen Freiheit von Gründen gegen das Leben

Warum mache ich also weiter?

Weil ich – anders als vor fünf Jahren – mein Leben nicht mehr hinterfrage. Ich hinterfrage die Gründe, die gegen das Leben sprechen. Meinungen, Vorurteile, sogar unumstößliche Fakten.

Alles, was Schwere und Dunkelheit in mein Leben bringt. Jeder Gedanke, der mich unglücklich macht. Ich höre auf, an Fakten zu glauben und lerne alles als Glaubenssätze neu kennen.

Immer mehr belastende Tatsachen in meinem Leben hinterfrage ich, behandle sie als Vermutungen, und so lösen sich diese Fakten als Glaubenssätze auf.

Denn die meisten vermeintlichen Tatsachen in unserem Leben etikettieren wir vorschnell als Fakten, ohne sie zu prüfen. Übernehmen sie aus unserem Umfeld und glauben dann dran.

Nicht Wille kann Berge versetzen, sondern Glaube

Glaube daran, dass das Leben schwer ist – oder leicht. Dass Geld schlecht ist – oder ein Mittel, um Gutes zu tun. Dass ich die Anerkennung, Liebe meiner Mitmenschen brauche – oder meine eigene Liebe. Dass das Leben einen Grund braucht – oder nicht.

Diese Dinge zu hinterfragen, machen das Leben leichter. Schöner! Und damit schwindet der Bedarf nach einem Grund. Das Leben ist nicht da, um hinterfragt zu werden. Nur unsere Ideen vom Leben gehören auf den Prüfstand gestellt.

Welche geglaubten Fakten das sonst noch sind, liest du hier in meinem Blog. Ich dokumentiere meinen Fortschritt so gut wie möglich, wann immer ich inspiriert bin und die Kraft habe.

Beitrag zum Thema: Dinge mit Freude tun! Wie kann ich genießen lernen?

Bei Schreiben dieses Artikels gehört:

Vortrag: Selbst bewusst und glücklich! Du bist die Lösung, auf die Du gewartet hast

2 Kommentare
  1. Andreas
    Andreas sagte:

    Hallo,
    so isses nun wahrlich nicht. Ich verfüge über genügend negatives Feedback auf gute Ideen, dass ich sowas nicht mehr äußere. Maximales Ergebnis: Andere kopieren deine Äußerungen und geben sie als ihre eigenen aus. Kann ich drauf verzichten. Natürlich sehe ich die dann scheitern, eine richtige Schadenfreude ist mir leider aber auch fremd. Also Selbstbewußtsein heißt, sich selbst bewußt sein. und dazu gehört eben auch die Konsequenzen auf negatives Feedback zu ziehen. Am Ende bleibt: Die Leute wollen betrogen werden, das gibt positives Feedback, ich bin aber leider kein Betrüger. Ergo: ich ziehe mich absolut zurück.

    Antworten
    • Gidon Wagner
      Gidon Wagner sagte:

      Hi Andreas, in meinem Leben geht es vor allem um mich, nicht um die anderen Leute oder deren Feedback. Deswegen kann ich zum Beispiel nicht auf ihre Vorliebe Rücksicht nehmen, wenn es darum geht, was ich mache oder wie ich sein soll.

      Als ich 17 war, hatte ich eine schwere Operation. Davor habe ich mein Leben gelebt als wäre es nur dazu da, anderen zu gefallen. Nach dem Eingriff war ich so dankbar für die zweite Chance. Ich entschied, mein Leben nicht weiter zu vergeueden, indem ich mich in Situationen und Beziehungen zwinge, die mir nicht gut tun. Also habe ich etwas geändert. Meine Krankheit war da, um mich aufzuwecken. Die Entwicklung dauert bis heute an.

      Antworten

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